Sie sieht aus wie eine Fliege, kann aber schmerzhaft zustechen: die Pferdebremse. Diese ist vor allem in Mitteleuropa zwischen Juni und August weit verbreitet und hat es zudem nicht nur auf Pferde abgesehen. Auch Menschen werden von den Blutsaugern gestochen, sodass sich Juckreiz und Quaddeln bilden können. Bei einem Bremsenstich helfen können Insektensprays sowie wärmende und kühlende Maßnahmen.

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Grundlagen: die wichtigsten Fakten über Bremsen

Es gibt über 4.000 Bremsenarten auf der Welt. Bremsen gehören den Insekten an und fallen in der Unterordnung sogar in den Bereich der Fliegen. Das erklärt auch ihr Aussehen, bei dem oft vermutet wird, dass es sich um sehr große Fliegen handelt. Da normale Fliegen in der Regel nicht stechen, sind Bremsen umso tückischer – denn ihr Stich kann sehr schmerzhaft sein.

Aussehen: Rein optisch erinnern Bremsen eher an große Fliegen, daher wirken sie auf den ersten Blick auch eher harmlos. Sie sind bis zu 25 Millimeter groß und farblich zwischen Grauschwarz bis hin zu Braungelb anzusiedeln.
Arten: Bremse ist nicht gleich Bremse, denn es gibt über 4.000 verschiedenen Arten. Nicht alle Bremsenarten saugen Blut, aber wenn, dann sind es in der Regel die Weibchen.
Saison: Die Bremsen als Insekt haben vor allem im April bis August Saison, wenn die Tage in Mitteleuropa sehr schwül sind.
Lebensraum: Da es mehr als 4.000 Arten gibt, sind Bremsen weltweit weit verbreitet. In Mitteleuropa leben aber vor allem die Chrysops, Silvius, Pangonius, Tabanus und Haematopota. Wenn von der klassischen Pferdebremse gesprochen wird, ist damit die Tabanus sudeticus gemeint.
Risikogebiete: Da Bremsen Blut bevorzugen, halten sie sich auch gerne in der Nähe ihrer Leibspeise auf. Bei den Pferdebremsen sind es demzufolge Pferde, die am meisten betroffen sind. Vor allem am frühen Abend oder späten Vormittag sind die stechenden Plagegeister unterwegs. Angelockt werden Pferdebremsen und andere Vertreter der Art von Schweiß. Auch in der Nähe von Wasser erhöht sich das Risiko des Insektenstichs.
Nahrung: Eine Bremse ist ein Insekt und gehört zu den Blutsaugern. Gestochen werden sowohl Menschen, aber auch wechselwarme und gleichwarme Tiere um sich von dem Blut zu ernähren.
Namen: Bekannt sind Bremsen nicht nur unter diesem Namen, sondern auch als Viehfliege oder Pferdebremse. In Norddeutschland ist die Bremse auch als Dase, Dasselfliege oder Blinde Fliege bekannt. Ein Blinder Kuckuck bezeichnet die Bremse eher in Westdeutschland und im Süden des Landes (sowie in Teilen der Österreich und Schweiz) nennen sich die Plagegeister Brämse, Brämer, Bräme oder Breme.

Ursachen: So kommt es zu einem Bremsenstich

Frischer Schweiß auf der Haut lockt Pferdebremsen am meisten an, sodass sie gerade an schwülen Tagen mehr Nahrung finden. Wenn es dann noch später Vormittag oder früher Abend ist und man sich zum Beispiel auf einem Bauernhof, Reitstall oder an einem Badesee befindet, dann ist ein Stich einer Pferdebremse schon fast vorprogrammiert. Verbreitet sind sie vor allem in der Nähe von Wiesen und Feuchtgebieten. Dabei können die Insekten aber auch locker durch dicken Stoff, wie etwa Jeans, stechen.

Zum Feind werden bei den meisten Bremsenarten nur die weiblichen Bremsen. Die männliche ernähren sich hingegen von Nektar.

Wie man einen Bremsenstich erkennen kann, lässt sich hier in unserem Beitrag über Insektenstiche nachlesen!

Auswirkungen: Das passiert bei einem Bremsen Stich

Ein Bremsenstich kann durchaus starke Auswirkungen haben. Sie nutzen keinen Saugrüssel wie zum Beispiel Mücken, sondern beißen ein kleines Loch in die Haut, um Blut zu saugen. Daher spricht man auch von einem Bremsenbiss. Nach dem Biss der Bremse schwillt die Haut an, juckt und es entwickeln sich Quaddeln. Ihr gerinnungshemmendes Sekret sorgt für eine kleine Blutung. Reagiert eine Person allergisch, so kann die Situation auch lebensbedrohlich sein. Daher sollte ein Bremsenstich gut beobachtet werden. Es ist möglich, dass die Heilung mehrere Wochen dauert.

Bremsenstich

Folgen & Symptome: So gefährlich sind Bremsenstiche

Die Symptome eines Bremsenstiches allein können schon sehr unangenehm sein. Wenn eine Person aber noch dazu allergisch auf den Speichel der Bremse reagiert sowie abhängig von der Einstichstelle, kann der Stich sogar lebensbedrohlich sein. Wurde jemand in den Hals gestochen oder generell ins Gesicht, sollte definitiv eine gute Beobachtung stattfinden, damit notfalls rechtzeitig ein Notarzt alarmiert werden kann. Auch bei Atemnot sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Dazu kommt, dass Bremsen viele Krankheiten übertragen können, unter anderem Lyme-Borreliose. In Deutschland ist diese Übertragung aber dem Umweltbundesamt zufolge noch nicht aufgetreten.

Da die Einstichstelle stark juckt, kommt es nicht selten auch zu Entzündungen und starken Rötungen, die durch Hautreizungen und Verunreinigungen der Stichstelle ausgelöst werden.

Die häufigsten Symptome:

  • Schmerzen beim Stechen und danach
  • Gerötete und geschwollene Einstichstelle
  • Juckreiz
  • große Quaddeln
  • ggf. Nachblutung

 

Bremsenstich behandeln: Hausmittel & Maßnahmen zur Linderung

Nachfolgend ein paar Tipps und Hausmittel, um bei einem Bremsenstich sofort aktiv zu werden und den Schmerz zu lindern.

  • Nicht kratzen: Auch wenn es stark juckt, ist das Kratzen bei einem Bremsenstich (wie auch bei allen anderen Stichen, beispielsweise Stichen von Mücken) tabu. Durch das Aufkratzen der Einstichstelle könnten Krankheitserreger in den Körper gelangen und Entzündungen entstehen.
  • Zuerst Hitze: Direkt nach dem Stich (der bei einer Bremse sofort spürbar ist) hilft gegen den Juckreiz und die Schmerzen erst einmal Wärme. Zur Behandlung kann ein heißer Waschlappen zum Einsatz kommen. Ab 40 Grad wird das injizierte Sekret, bzw. Protein der Bremse zerstört und die Symptome mildern sich.
  • Dann Schwellung kühlen: Um bei einer Schwellung aktiv zu werden oder dieser entgegenzuwirken, können Betroffene die Einstichstelle nach der Hitze kühlen. Hierfür eignen sich Kühlpads oder auch Eiswürfel. Auch die Schmerzen werden durch das Kühlen gelindert. Für die spätere Anwendung können auch kühlende Salben und Gels sinnvoll sein.

Die 5 wichtigsten Do’s & Dont’s bei Bremsenstichen

  1. Nicht am Bremsenstich kratzen, da das die Gefahr von Entzündungen erhöht
  2. Bei hoher Luftfeuchtigkeit am besten nicht an Seen oder auf Wiesen aufhalten
  3. Bei einer Entzündung der Stichstelle unbedingt einen Arzt aufsuchen
  4. Schmerzen und Juckreiz durch den Insektenstich lassen sich mit Hitze behandeln
  5. Starke Schwellungen eines Bremsenstichs können gekühlt und mit Salben behandelt werden

 

Vorsichtsmaßnahmen: Vorbeugung & Tipps, um nicht gestochen zu werden

Um nicht erst von einer Bremse gestochen zu werden, gibt es einige Vorsorge-Maßnahmen.

Bremsen stechen vor allem in der Nähe von Gewässern und Wiesen. Hier ist das Risiko also größer, sodass es sich leicht vermeiden lässt. Insbesondere an schwülen und heißen Tagen sollten die benannten Gebiete gemieden werden. Da Bremsen von Schweiß angelockt werden, hilft eine regelmäßige Dusche und gute Körperhygiene. Wenn sich ein Ausflug nicht vermeiden lässt, kann ein Mückenschutz-Spray Abhilfe schaffen. Auch lange und dicke Kleidung hilft, die potenziellen Stichstellen zu reduzieren.

Zusammenfassung & Fazit

Bremsen sehen zwar optisch wie große Fliegen aus, sind aber blutsaugende Insekten. Sie stechen vor allem an schwülen Tagen und halten sich gerne in der Nähe von Gewässern und feuchten Wiesen auf. Schützen können sich Anwender vor allem durch das Meiden dieser Orte und mit passendem Mückenspray, welches auch gegen Bremsen hilft. Bei einem Bremsenstich hilft erst Hitze, danach Kälte. Sollten allergische Reaktionen auftreten, muss der Stich von einem Arzt behandelt werden. Am Insektenstich kratzen sollte auf jeden Fall tabu sein.

Häufige Fragen zum Thema Bremsenstich

Ein Bremsenstich wird schnell rot, kann stark anschwellen und auch Quaddeln bilden.

Wenn eine Person allergisch auf den Speichel von Bremsen reagiert oder der Stich (durch die starke Schwellung) an einer gefährlichen Stelle auftritt (beispielsweise am Hals) kann der Bremsenstich durchaus sehr gefährlich werden.

Zuerst sollte mit Hitze das Sekret der Bremse zerstört werden, danach hilft Kühlen gegen die Schwellung und Schmerzen.

Wenn sich die Einstichstelle entzündet oder die Schwellung trotz Kühlen nicht zurückgeht (oder bei Allergien und anderen unklaren Symptomen) sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Eigentlich stechen Bremsen nicht, sondern sie schneiden eine Art blutende Wunde auf und saugen das Blut mit ihrem Mundwerkzeug aus.

Durch die Vorgehensweise von Bremsen ist der Stich durchaus recht schmerzhaft, da nicht nur Blutgefäße geschnitten werden, sondern auch Nervenenden oft von den kleinen Plagegeistern verletzt werden.

Im Vergleich zum Mückenstich sind die Symptome (auch der Juckreiz) beim Bremsenstich stärker und langanhaltender. Teilweise kann der Stich wochenlang jucken.

Betroffene sollten bei einer Entzündung (wenn die Einstichstelle sehr rot wird oder sich andere Symptome einstellen) einen Arzt aufsuchen.

An schwülen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit stechen Bremsen vor allem in der Nähe von Gewässern und feuchten Wiesen. Um das zu vermeiden, sollten sich Personen dort nicht aufhalten oder einen passenden Bremsenschutz mit DEET als Spray auftragen.