Die Kriebelmücke lässt sich mit bloßem Auge kaum erkennen und misst nur wenige Millimeter. Ein Biss ist jedoch nicht zu unterschätzen. Die schmerzhaften Stiche können Schwellungen verursachen und sogar eine Blutvergiftung kann entstehen. Ab Mai sind die Poolsauger an Bachläufen und in Feuchtgebieten unterwegs. Die Männchen ernähren sich von Nektar. Die Weibchen verlangen nach einer Blutmahlzeit.
Grundlagen: die wichtigsten Fakten über Kriebelmücken
Kriebelmücken zählen zu den heimischen Mückenarten. Äußerlich besteht bei einigen Arten Ähnlichkeit mit der Stubenfliege. Charakteristisch ist der kleine Buckel. Von den etwa 50 Kriebelmückenarten attackieren fünf den Menschen.
Lebensweise: | Beide Geschlechter saugen Nektar, vorwiegend an Efeu oder Weiden. Die Weibchen benötigen für die Ei-Entwicklung eine Blutmahlzeit. Bevorzugt werden Wildtiere als Wirt genutzt. Dezimierte Bestände richten den Fokus auf den Menschen. |
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Merkmale: | Optisch lassen die fünf bis sechs Millimeter großen Mücken an Fliegen denken. Der Körper erscheint gedrungen und buckelig im Seitenprofil. Die Weibchen sind rötlich-gelb, die Männchen dunkler bis schwarz gefärbt. Die Männchen besitzen deutlich größere Komplexaugen. |
Nahrung: | Die Larven ernähren sich von Algen und Bakterien in Gewässern. Die Männchen leben ausschließlich von Nektar. Weibchen saugen zusätzlich Blut, z.B. von Pferden. |
Saison: | Die Kriebelmücke ist zwischen Mai und September aktiv. Die Hauptflugzeit konzentriert sich auf drei bis vier Wochen im Frühling. An warmen Tagen können ganze Schwärme unterwegs sein. An kühlen windigen Tagen sind die Mücken kaum aktiv. |
Vorkommen: | Kriebelmücken kommen nur in fließenden Gewässern vor. In Deutschland sind die Insekten vermehrt im Flachland anzutreffen. Beidseits der Gewässer schwärmen die Mücken bis zu 50 Kilometer weit aus. |
Steckbrief: Kriebelmücke
Art: | Parasit |
Aktive Tageszeit: | Dämmerung |
Das unterscheidet die Kriebelmücke von anderen Mückenarten
Mücken sind Stichsauger und bohren ihren Saugrüssel in die Haut. Die Kriebelmücke gilt als Poolsauger und sticht nicht, sondern beißt genauer genommen. Anstatt eines Rüssels verfügen die Tiere über Säge- und Spreizwerkzeuge. Damit wird die Haut angeritzt und es entsteht eine kleine unangenehme Wunde. Dort sammelt sich das Blut, welches anschließend aufgesaugt wird.
Ein weiterer Unterschied ist das Vorkommen. Kriebelmücken dringen nicht in Wohnräume oder Stallungen ein. Während Stechmücken beim Anflug nicht zu überhören sind, nähert sich die Kriebelmücke im Gegensatz dazu geräuschlos. Auch die Landung auf der Haut wird nicht wahrgenommen.
Schadwirkung von Kriebelmücken: Stiche und ihre Folgen
Die weiblichen Kriebelmücken benötigen Blutmahlzeiten als Eiweißlieferant für ihre Eier. Dabei bevorzugt die Kriebelmücke eigentlich Wildtiere oder Weidevieh. Auch der Mensch wird nicht verschont.
Nachdem die Haut eingeritzt wurde, sorgt der Speichel der Mücke für die Betäubung der Wunde. Das Blut gerinnt nicht und kann aus dem Einstich nachfließen. Der Einstich selbst bleibt als blutiger Punkt sichtbar. Das gerinnungshemmende Sekret, welches die Kriebelmücke nach dem Beißen in die Wunde gibt, kann zu kleinen Blutergüssen führen. Weiterhin spürt der Gestochene heftige Schmerzen und der Hautbereich kann stark anschwellen.
Beim Stich gelangt auch Histamin in die Wunde. Die Folge können allergische Reaktionen sein.
Bei Weidetieren können Schwärme von Kriebelmücken deren Tod verursachen. Die Tiere geraten in Panik und können sich dadurch verletzen. Möglich ist auch Herz-Kreislaufversagen.
Ansteckende Krankheiten übertragen die in unseren Breiten vorkommenden Arten der Kriebelmücke dagegen nicht.
Die häufigsten Symptome bei einem Kriebelmücken-Stich
- Unmittelbarer Schmerz, beim Stich spürbar
- Einstichstelle als roter Punkt erkennbar
- Starker Juckreiz, oft wochenlang anhaltend
- Schwellungen der Haut
- Hautrötung an der Bissstelle, ein bis zwei Zentimeter
- Linsengroße Knoten auf der Haut
- Eitrige Blasenbildung
- Selten Fieber, Durchfall, allergische Symptome
Behandlung: Das hilft bei von Kriebelmücken-Stichen
- Kühlen: Der Stich sollte schnellstmöglich mit Wasser oder Eis gekühlt werden. Dann ziehen sich die Blutgefäße zusammen und die Schwellung geht zurück. Unterwegs können sich Gebissene mit Spucke behelfen. Speichel besitzt eine desinfizierende Wirkung.
- Juckreiz lindern: Der Juckreiz wird durch Essig-Umschläge erträglicher. Ein bewährtes Hausmittel bei leichten Schwellungen ist auch Kokosöl und die enthaltene Laurinsäure.
- Salbe: Die Behandlung der Stelle kann mit Salben und Gelen, die antiallergische Substanzen enthalten erfolgen. Auch antibiotikahaltige Salben können verordnet werden. Leichte Schwellungen lassen sich mit Cortisonsalbe lindern.
Bessern sich die Beschwerden nach einem Tag nicht, ist ein Arzt aufzusuchen. Gelangen Bakterien durch den Einstich und das Kratzen an der Wunde in den Blutkreislauf, können Schmerzen und Fieber als Folge der Entzündung auftreten. Schwillt die Haut stark an, sollte das Blut auf eine mögliche Allergie hin untersucht werden. Eine allergische Reaktion beeinträchtigt den Kreislauf und kann unbehandelt lebensbedrohliche Folge haben. In seltenen Fällen tritt ein allergischer Schock ein. Der Betroffene ist dann nicht mehr ansprechbar. Es ist umgehend der Notarzt zu verständigen.
Achtung! Keinesfalls sollte an der Einstichstelle gekratzt werden. Dadurch können Bakterien, die unter den Fingernägeln sitzen in die Wunde gelangen und zu schweren Infektionen führen. Auch Wärme ist keine Option.
Tipps zur Vorbeugung von Kriebelmücken-Stichen
Die Saison der Kriebelmücke lässt sich gut eingrenzen. Während der Hauptflugzeit im Mai und Juni können die Verbreitungsgebiete entlang von Fließgewässern und Feuchtwiesen gemieden werden.
Weitere Tipps, um sich zu schützen:
- Helle Kleidung tragen
- Lange Kleidung tragen (Kriebelmücken können nicht durch die Kleidung stechen)
- Mücken fernhalten mit DFNT Anti-Moskito-Spray (Sofortwirkung)
- Fließende Gewässer meiden
- Weiden und Pferdekoppeln meiden
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Zusammenfassung & Fazit
Kriebelmücken sind klein und unscheinbar. Sie nähern sich dem Menschen unbemerkt, ritzen mit ihren Mundwerkzeugen in die Haut und saugen das Blut aus der entstandenen Wunde. Im Sommer können Kriebelmücken in flachen Feuchtgebieten und Flüssen zu einer wahren Plage werden. Der Stich überträgt keine Krankheiten, kann aber heftig anschwellen und starken Juckreiz auslösen. Durch eindringende Bakterien droht eine Infektion. Die schlimmsten Folgen sind Blutvergiftung oder ein allergischer Schock.