Gleicht das Beet einem Schlachtfeld und die Pflanzen verkümmern, liegt der Gedanke an Maulwürfe nahe. Nicht selten haben wir es jedoch mit der Wühlmaus zu tun, welche sich eifrig durch den Boden wühlt und sich an den Wurzeln von Gemüse und Blumenzwiebeln labt. Eine Wühlmausplage im Garten kann nicht hingenommen werden. Es gibt jedoch Möglichkeiten, die lästigen Nager schnell wieder loszuwerden, ohne deren Leben zu gefährden.

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen: die wichtigsten Fakten über Wühlmäuse

Mit einigen Gartenbewohnern werden wir uns nicht anfreunden können. Wühlmäuse gehören dazu. Eine Wühlmaus gezielt und effektiv zu vertreiben, heißt nicht zuletzt, die Nager zu erkennen und deren Lebensweise zu verstehen.

Aussehen: graubraun, selten rotbraun bis schwarz, gedrungener Körper, großer Kopf, kurzer Schwanz
Größe: sieben bis 23 Zentimeter
Gewicht: 80 bis 200 Gramm
Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika
Lebensraum: Beete, feuchte Böden, Wassernähe
Lebensweise: Tag und Nacht aktiv, kein Winterschlaf, gute Schwimmer, Anlegen unterirdischer Gangsysteme
Lebenserwartung zwei Jahre
Vermehrung: drei bis vier Würfe pro Jahr
Saison: ganzjährlich
Nahrung: Pflanzenwurzeln (Sellerie, Möhren, Tulpen, Rosen Obstbäume)

Wühlmäuse im Garten erkennen

In unseren Gärten findet die Wühlmaus ein reiches Nahrungsangebot. Dabei ist der Nager nicht an den Blättern, Knospen und Blüten interessiert, sondern begibt sich unter die Erde und hat es auf die Wurzeln abgesehen.

Die Wühlmaus gräbt sich in den Boden, allerdings nur so weit, bis sie auf Nahrung stößt. Daher kann ein Wühlmausgang nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche verlaufen und bei Betreten sogar einbrechen.

Folgende Hinweise deuten auf die Aktivität von Wühlmäusen im Garten hin:

Erdhaufen: flache und längliche Form, häufig Wurzeln und Gräser darin erkennbar
Erdgänge: häufig aufgebrochen, ovale Tunneleingänge
Gangsystem: dicht unter dem Erdboden, beinahe gerade Gänge
Ganggröße: Höhe etwa acht Zentimeter, Breite circa fünf Zentimeter
Fraßspuren Wurzeln und Baumrinden weisen rillenartige Spuren der Nagezähne auf

Werden die Gänge geöffnet, reagieren die Nager sehr schnell und verschließen den Gang innerhalb weniger Stunden wieder komplett. Bei Betrachtung der Gänge fällt auf, dass sich dort keine Spuren von Wurzeln befinden. Diese werden von der Wühlmaus fortwährend abgenagt.

Wühlmäuse verursachen sichtbare Schäden und Folgeschäden:

  • beschädigte Wurzeln, Knollen, Rhizome
  • verkümmerte bis abgestorbene Pflanzen
  • Zerstörung von Beeten und Grünanlagen
  • Wühlmaushügel werden zu Stolperfallen

Verwechslungsgefahr – Unterschiede zum Maulwurf

Wer im Garten auf einen aufgeschütteten Erdhügel trifft, denkt beinahe unweigerlich an den Maulwurf. Um eine Verwechslungsgefahr auszuschließen, soll nun auf die Unterschiede zwischen Maulwurf und Wühlmaus eingegangen werden.

Erdhaufen

  • Wühlmaus: flach, länglich unordentlich wirkend
  • Maulwurf: rund, hoch, vulkanartig aufgetürmt, regelmäßig verlaufend

Verteilung der Erdhaufen

  • Wühlmaus: unregelmäßig und planlos
  • Maulwurf: gleichmäßiger, in etwa gleichen Abständen

Form der Gänge

  • Wühlmaus: beinahe gerade, dicht unter der Oberfläche verlaufend
  • Maulwurf: gewunden, Gänge verlaufen unterschiedlich tief

Eingang der Gänge

  • Wühlmaus: Eingang ist seitlich angelegt
  • Maulwurf: Eingang ist mittig angelegt

Fraßspuren

  • Wühlmaus: Gras- und Wurzelreste im Erdhaufen sichtbar, abgenagte Knollen, Wurzeln
  • Maulwurf: keine Spuren von Pflanzenfraß, da Insektenfresser

Treffen die genannten Anzeichen auf die Wühlmaus zu, kann die „Verwühlprobe“ Gewissheit bringen. Hierfür wird ein Gang auf einer Länge von etwa 30 Zentimetern freigelegt. Ist das Gangsystem bewohnt und die Wühlmäuse damit im Garten aktiv, wird das Gangsystem innerhalb weniger Stunden wieder verschlossen sein.

Der Maulwurf würde weit langsamer reagieren und den Gang oft erst Tage später wieder reparieren.

Das Auftreten von Wühlmaus und Maulwurf zu unterscheiden, ist auch im Sinne des Artenschutzes von Belang. Maulwürfe stehen unter Naturschutz und es ist verboten, die Tiere zu stören oder gar zu töten.

Wer einen Maulwurf tötet, wird mit Strafen in Höhe von bis zu 65.000 Euro belangt. Für die Wühlmaus gelten derartige Privilegien nicht. Dennoch konzentrieren wir uns im Folgenden auf Tipps und Ratschläge, wie sich Wühlmäuse sicher vertreiben lassen, ohne das Leben der Tiere zu gefährden.

Wühlmaus bekämpfen: die besten Tipps

Wühlmäuse im Garten versetzen Hobbygärtner nicht selten in Panik. Wer nicht handelt, wird mit Einbußen im Gemüsegarten rechnen müssen und der Anblick des gepflegten Gartens gleicht bald einem Schlachtfeld, denn die Wühlmaus ist kein Einzelgänger.

Wer die Wühlmaus bekämpfen möchte, kann zu verschiedenen wirkungsvollen Maßnahmen und auch zu Hausmitteln greifen, um Wühlmäuse vertreiben zu können, ohne den Tieren Schaden zuzufügen.

Pflanzen gegen Wühlmäuse

Wühlmäuse sind Pflanzenfresser, doch längst nicht alle Gewächse stehen auf dem Speiseplan der Nager.

Folgende Pflanzen halten Wühlmäuse von den Beeten fern:

  • Knoblauch
  • Kaiserkrone
  • Zwiebel
  • Sonnenblumen
  • Pfingstrosen
  • Holunder
  • Basilikum
  • Narzissen

Die Pflanzen sollten sich in der Nähe der gefährdeten Arten befinden. Dabei gilt es zu beachten, dass Kaiserkronen Giftpflanzen sind und auch Haustiere gefährden können. Wer einen Holunderbaum im Garten kultiviert, kann auch dessen Äste benutzen, um sie im Gemüsebeet zu verteilen.

Für Tierfreunde ist vielleicht auch folgende Methode interessant – die Anlage eines Wühlmausbeetes im Garten. An einer etwas entlegenen unbestellten Fläche wird Topinambur angepflanzt. Wühlmäuse lieben diese Pflanzen und werden dadurch vielleicht vom Gemüsebeet ferngehalten.

Barrieren errichten

Sind Gärten stark von Wühlmäusen befallen, können Pflanzkörbe helfen. Die Drahtkörbe sollten einen dichten Maschenverlauf besitzen und sich nicht zu eng um den Wurzelbereich der Pflanzen legen.

Drahtkörbe sind in unterschiedlichen Größen im Handel. Wer selbst Hand anlegen möchte, kann sich die erhältliche Meterware individuell zuschneiden und Rosen, Obstbäumen oder Zwiebelgewächsen anpassen.

Die Drahtkörbe werden eingepflanzt und sollten dabei mindestens zehn Zentimeter aus dem Boden ragen. Geteilte Meinungen herrschen darüber, ob die Pflanzenkörbe verzinkt sein sollten oder nicht. Verzinkte Körbe halten zwar länger, können aber auch die Pflanzen in ihrem Wachstum beeinträchtigen.

Mit einem Zaun lassen sich besonders gefährdete Gartenbereiche schützen. Es ist ein engmaschiges Drahtgeflecht von maximal 16 Millimetern Maschenweite zu verwenden. Der Zaum sollte bis zu 40 Zentimeter tief in den Boden reichen. Über den Boden sollte eine Mindesthöhe von 30 Zentimetern eingehalten werden. Der Rand des Zaunes sollte nach außen umgebogen werden. Dies erschwert der Wühlmaus den Zugang. Es kann jedoch nicht ganz ausgeschlossen werden, dass die schlauen Tiere den Zaun überklettern.

Buttermilch und Knoblauch

Einige Hausmittel aus der Küche treiben die Wühlmaus in die Flucht. Wer Wühlmäuse bekämpfen möchte, sollte zu vergorener Buttermilch greifen. Wird die Flüssigkeit in die Wühlmausgänge gegossen, werden sich die Nager gestört fühlen und aus dem Garten flüchten.

Ähnliches kann mit Knoblauchsud bewirkt werden. Knoblauchknollen können auch direkt in die Gänge gelegt werden.

Lebendfallen

Lebendfallen werden in die Gangsysteme der Wühlmäuse gesetzt. Die Wühlmäuse gehen zwangsläufig in die Falle. Anschließend können die Tiere in gebührender Entfernung zum eigenen Garten wieder in die Freiheit entlassen werden.

Natürliche Fressfeinde

Katzenbesitzer sind bei der Wühlmausbekämpfung klar im Vorteil. Dies muss nicht unbedingt heißen, dass die Vierbeiner die Wühlmäuse jagen und vertilgen, denn wo Katzen ihre Duftmarken hinterlassen, wird die Wühlmaus fernbleiben.

Zu den natürlichen Fressfeinden der Wühlmaus zählen Marder, Fuchs oder Mauswiesel. In naturnahen Gärten in Waldnähe kann eine Lücke im Gartenzaun den Tieren Einlass gebieten.

Zurück zum Maulwurf. Wühlmaus und Maulwurf werden in der Regel nicht zusammen auftreten. Der Maulwurf zählt ebenfalls zu den natürlichen Feinden der Wühlmaus und vertilgt deren Nachwuchs. Wer Maulwürfe beherbergt, kann sich glücklich schätzen. Die Tiere lockern den Boden auf, schaden den Pflanzen nicht und halten die Wühlmaus fern.

Wühlmäusen vorbeugen

Die meisten bei der Bekämpfung der Wühlmaus genannten Maßnahmen können zugleich als Vorbeugung vor den ungeliebten Nagern gelten. Bereits bei der Anlage des Gartens kann damit gegen Wühlmäuse vorgegangen werden. So können bereits bestimmte Pflanzen im Gemüsebeet dafür sorgen, dass die Wühlmaus dem Garten fernbleibt.

Folgende Maßnahmen können der Bekämpfung wie Vorbeugung der Wühlmaus dienen:

  • Katzen als Haustiere halten
  • Garten katzenfreundlich gestalten (Nachbarskatzen anlocken)
  • Pflanzkörbe einsetzen
  • Abwehrpflanzen kultivieren (Kaiserkrone, Knoblauch)
  • Steinhaufen oder Totholz als Lebensraum für Mauswiesel anlegen

5 Fakten über die Wühlmaus

  1. Wühlmäuse zählen zur Familie der Wühler mit über 150 Arten
  2. Wühlmäuse graben nicht wie ein Maulwurf, sondern wühlen die Gänge
  3. Wühlmäuse mögen Wurzeln und Knollen mit violetter Färbung
  4. Wühlmäuse können als gute Schwimmer auch im Gartenteich anzutreffen sein
  5. Wühlmäuse können pro Jahr bis zu 50 Nachkommen zeugen

Zusammenfassung und Fazit

Eine ungewollte Hügellandschaft im Garten muss nicht zwingend auf einen Maulwurf hindeuten. Wühlmäuse hinterlassen ein ähnliches Chaos. Die Unterschiede werden auf den zweiten Blick deutlich: Die Hügel erscheinen flacher und unregelmäßig. Die Wühlmaus arbeitet sich an die Wurzeln von Gemüse, Rosen oder Obstbäumen heran und kann zu nachhaltigen Schäden an den Gewächsen beitragen. Im Gegensatz zum Maulwurf darf die Wühlmaus im Garten bekämpft werden. Da es einfache und wirkungsvolle Methoden der Vertreibung gibt, kann und sollte vom Töten der Tiere abgesehen werden.

FAQ zum Thema Wühlmaus

Wühlmäuse können mit natürlichen Mittel bekämpft werden. Die Tiere lassen sich durch bestimmte Pflanzen vertreiben. Das Einbringen von Pflanzkörben in den Boden hält die Tiere von den Gewächsen fern.

Eine Wühlmaus wird sich nur so tief in die Erde graben, bis sie ausreichend Nahrung findet. In der Regel verlaufen die Gänge zwischen fünf und zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche. Stellenweise und abhängig vom Nahrungsangebot sind Tiefen bis zu einem Meter möglich.

Wühlmäuse kommen selten zur Ruhe. Sie halten keinen Winterschlaf und sind ganzjährlich und Tag und Nacht aktiv. Zwischenzeitlich legen sie Pausen zwischen drei und vier Stunden ein. Die Paarungszeit fällt auf die Monate März bis Oktober.

Wühlmäuse fressen die Wurzeln von Möhren, Sellerie und anderen Gemüsepflanzen. Auf dem Speiseplan stehen auch Rosen, Tulpenzwiebeln oder die Rinde von Obstbäumen.

Mit Kaiserkrone, Narzisse oder Knoblauch können Abwehrpflanzen kultiviert werden. Hilfreich sind auch Pflanzkörbe, die direkt in den Boden gesetzt werden. Mit vergorener Buttermilch kann auf ein altes Hausmittel zurückgegriffen werden. Katzenhalter sind beim Kampf gegen Wühlmäuse deutlich bevorteilt.

Wühlmäuse werden bis zu 20 Zentimeter groß und besitzen meist ein graubraunes Fell. Der Körper erscheint gedrungen, wobei einem verhältnismäßig großen Kopf ein kurzer Schwanz gegenübersteht.